Wer soll die Professur bekommen?. Abele-Brehm, A. E. & Bühner, M. Psychologische Rundschau, 67(4):250–261, October, 2016. Publisher: Hogrefe VerlagPaper doi abstract bibtex Zusammenfassung. Die Entwicklung einer Wissenschaft ist abhängig von den Personen, die sie tragen. Der Auswahl geeigneter Personen in Berufungsverfahren auf Professuren kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Die vorliegende Studie beschäftigt sich erstmals damit, wie Kolleginnen und Kollegen der Psychologie Berufungsverfahren beurteilen; wie wichtig sie verschiedene Indikatoren für die Eignung auf eine Professur einschätzen; wie hoch die Diskrepanz zwischen gewünschter und tatsächlicher Relevanz dieser Indikatoren ist; sowie wie sie zu verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten von Berufungsverfahren stehen. Es wurden 3.784 Mitglieder der DGPs angeschrieben, um an einer online Befragung teilzunehmen. N = 1.453 Personen beantworteten zumindest einen Teil der Fragen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Diskrepanzen zwischen Ist und Soll bei überfachlichen Kompetenzen (Kommunikation, Kooperation, strategisches Denken) besonders groß sind und dass die Befragten den Stellenwert quantitativer Forschungsleistungsindikatoren als zu hoch ansehen. Die Befragten befürworten den Einsatz strukturierter Interviews zur Erfassung überfachlicher Kompetenzen, eine multi-methodale Messung der Forschungs- und Lehrleistung durch qualitative und quantitative Indikatoren sowie stärker strukturierte Probelehrvorträge. Mögliche fachpolitische Konsequenzen dieser Befunde werden diskutiert.
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