Interpretierst du noch oder performst du schon? Überlegungen zu einer Begrifflichkeit. Ahrend, T. In Krüger, A. & Dick, L., editors, Performing Voice. Vokalität im Fokus angewandter Interpretationsforschung, pages 19–29. Pfau, Büdingen, 2019.
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[Der Text] setzt sich mit den beiden grundlegenden Begriffen "Interpretation" und "Performativität" im Lichte der Differenz zwischen Text und Ereignis auseinander. Ahrend plädiert dafür, dieses Begriffspaar nicht als starren Antagonismus zu begreifen, sondern das analytische Augenmerk auf dynamische Prozesse der wechselseitigen Verschränkung und Durchdringung zu richten, die von Fall zu Fall jeweils wieder neu ausgehandelt werden. Dass sich musikalische Stimmaufführungen keinesfalls so eindeutig wie oft implizit unterstellt entweder als text- oder aber als ereignisorientiert kategorisieren lassen, belegt Ahrend anhand einer Gegenüberstellung von zwei denkbar gegensätzlichen Beispielen, deren genaue Betrachtung scheinbar unverrückbare kontextbezogene Denkmuster ins Wanken bringt. So arbeitet Ahrend einerseits Momente einer ins Offene fortschreibbaren Prozesshaftigkeit in Anton Webers Vokalkomposition "Dies ist ein Lied" heraus, die sich hinter einer vorgeblich definitiven (und imperativen) Werkgestalt verbirgt. Im Gegenzug zeigt er am Beispiel des Songs "When the Music's Over" von The Doors auf, dass das scheinbar vorrangig situationsbedingte, spontane Geschehen eines Popkonzerts auf stabilen, genau kalkulierten kompositorischen Rahmensetzungen basiert, die trotz meist fehlender Verschrifllichung durchaus Werkcharakter aufweisen. [Vorwort der Herausgeber, S. 10]
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 abstract = {[Der Text] setzt sich mit den beiden grundlegenden Begriffen "Interpretation" und "Performativität" im Lichte der Differenz zwischen Text und Ereignis auseinander. Ahrend plädiert dafür, dieses Begriffspaar nicht als starren Antagonismus zu begreifen, sondern das analytische Augenmerk auf dynamische Prozesse der wechselseitigen Verschränkung und Durchdringung zu richten, die von Fall zu Fall jeweils wieder neu ausgehandelt werden. Dass sich musikalische Stimmaufführungen keinesfalls so eindeutig wie oft implizit unterstellt entweder als text- oder aber als ereignisorientiert kategorisieren lassen, belegt Ahrend anhand einer Gegenüberstellung von zwei denkbar gegensätzlichen Beispielen, deren genaue Betrachtung scheinbar unverrückbare kontextbezogene Denkmuster ins Wanken bringt. So arbeitet Ahrend einerseits Momente einer ins Offene fortschreibbaren Prozesshaftigkeit in Anton Webers Vokalkomposition "Dies ist ein Lied" heraus, die sich hinter einer vorgeblich definitiven (und imperativen) Werkgestalt verbirgt. Im Gegenzug zeigt er am Beispiel des Songs "When the Music's Over" von The Doors auf, dass das scheinbar vorrangig situationsbedingte, spontane Geschehen eines Popkonzerts auf stabilen, genau kalkulierten kompositorischen Rahmensetzungen basiert, die trotz meist fehlender Verschrifllichung durchaus Werkcharakter aufweisen. [Vorwort der Herausgeber, S. 10]},
 author = {Ahrend, Thomas},
 title = {{Interpretierst du noch oder performst du schon? Überlegungen zu einer Begrifflichkeit}},
 pages = {19–29},
 publisher = {Pfau},
 isbn = {978-3-89727-550-8},
 editor = {Krüger, Anne-May and Dick, Leo},
 booktitle = {{Performing Voice. Vokalität im Fokus angewandter Interpretationsforschung}},
 year = {2019},
 address = {Büdingen}
}

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