Einfluss der Beschleunigungscharakteristik auf das Verletzungsrisiko bei der HWS-Beschleunigungsverletzung. Fruth, K. G. Ph.D. Thesis, Medizinische Fakultät der Universität Ulm, Ulm, 2004.
Einfluss der Beschleunigungscharakteristik auf das Verletzungsrisiko bei der HWS-Beschleunigungsverletzung [link]Paper  abstract   bibtex   
Die HWS-Beschleunigungsverletzung verursacht alleine in Deutschland Kosten von ca. 1 Mrd. Euro/Jahr. Aufgrund der stark eingeschränkten Objektivierbarkeit der vom Patienten angegebenen Beschwerden stützt sich insbesondere die Begutachtung häufig auf eine Abschätzung des Verletzungsrisikos. Ziel dieser Arbeit war es daher, den Einfluss der Beschleunigungscharakteristik auf das Verletzungsrisiko bei der HWS-Beschleunigungsverletzung zu untersuchen. In einer eigens konstruierten Beschleunigungsanlage wurden 6 humane HWS-Präparate einer inkrementalen Seitenbeschleunigung mit langsamem Anstieg und schnellem Abfall der Schlittenbeschleunigungskurve unterzogen. Vor und nach jeder Beschleunigung wurde ein dreidimensionaler Flexibilitätstest durchgeführt, um disco-ligamentäre Mikroverletzungen der HWS-Segmente zu erkennen. Anschließend wurde ein Vergleich der gewonnen Ergebnisse mit den Ergebnissen aus einem ähnlichen, bereits publizierten Experiment, jedoch mit schnellem Anstieg und Abfall der Schlittenbeschleunigungskurve, durchgeführt. Es wurde beobachtet, dass die HWS-Präparate im vorliegenden Experiment mit langsamem Anstieg der Schlittenbeschleunigungskurve eine signifikant höhere maximale Schlittenbeschleunigung gegenüber dem Vergleichsexperiment mit schnellem Anstieg der Schlittenbeschleunigungskurve tolerierten. Von der Beschleunigungscharakteristik unbeeinflusst blieben die Geschwindigkeitsänderung und die mittlere Beschleunigung des Beschleunigungsschlittens, bei denen Verletzungen an den HWS-Präparaten auftraten. Deshalb scheint die Betrachtung der Geschwindigkeitsänderung und der mittleren Beschleunigung zur Abschätzung des Verletzungsrisikos bei Realkollisionen sinnvoll. Bei unbekannter Beschleunigungsdauer empfiehlt sich eine Betrachtung ausschließlich der mittleren Beschleunigung, da nur sie die Beschleunigungsdauer mitberücksichtigt. Es ist stets zu bedenken, dass diese beiden Parameter nur eine indirekte Aussage über die Belastung der HWS machen können.
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	copyright = {Standard (Fassung vom 03.05.2003)  Für die Nutzung dieser Publikation gelten die folgenden rechtlichen Bestimmungen:      Die vorliegende Publikation darf von der Universität Ulm (bei Dissertationen und Habilitationen auch von der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt bzw. Leipzig und/oder der zuständigen Sondersammelgebietsbibliothek) frei im Internet angeboten werden. Eine weitere Verbreitung oder öffentliche Wiedergabe ist nicht gestattet und kann nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Urhebers geschehen.     Die Vervielfältigung ist nur im Rahmen des privaten und eigenen wissenschaftlichen Gebrauchs (Paragraph 53 UrhG) erlaubt. Die Herstellung und Verbreitung von weiteren Reproduktionen ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors gestattet.     Die Publikation darf nicht bearbeitet oder in anderer Weise verändert werden.     Der Urheber hat das Recht, sein Werk, auch auszugsweise, anderweitig verfügbar zu machen und zu verbreiten.  Lizenz: vts},
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	author = {Fruth, Kai Guido},
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