Sind Sozialstrukturanalysen mit Umfragedaten möglich? Analysen zur Repräsentativität einer Sozialforschungsumfrage. Hartmann, P. H. & Schimpl-Neimanns, B. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 44:315-340, 1992. (ALLBUS)
abstract   bibtex   
Umfragedaten und amtliche Statistik sollen die Verteilung demografischer und sozialstruktureller Merkmale der Bevölkerung korrekt wiedergeben. Aufgrund des selektiven Ausfalls bestimmter Bevölkerungsgruppen kommt es bei Umfragedaten jedoch zu Verzerrungen, die für verschiedene Umfragen schon oft durch univariate Vergleiche mit amtlichen Daten nachgewiesen werden konnten. Nachgewiesen wurden insbesondere selektive Ausfälle bei kleinen Haushalten und bei Personen mit niedriger sozialer Schichtzugehörigkeit (sog. Mittelschichtbias). Für die Sozialforschungsumfrage ALLBUS konnten im Vergleich zum amtlichen Mikrozensus diese Abweichungen reproduziert werden. Die Verzerrung bei der Haushaltsgröße erweist sich als besonders folgenreich, weil sie eine personenrepräsentative Gewichtung der Haushaltsstichprobe verhindert. Im Kontext der sozialen Schicht konnte durch multivariate Analysen nachgewiesen werden, dass die Ausfälle vor allem als Effekt von Bildungsabschluss und Beteiligung am Erwerbsleben erklärbar sind. Der sogenannte Mittelschichtbias erweist sich dabei im wesentlichen als Bildungsbias. Bei Versuchen, mit Hilfe von Umfragedaten Merkmale der Haushaltsgröße, der sozialen Schichtzugehörigkeit oder der Beteiligung am Erwerbsleben zu beschreiben oder zu erklären, ist mit Verzerrungen zu rechnen
@article{Hartmann1992Sind,
  abstract = {Umfragedaten und amtliche Statistik sollen die Verteilung demografischer und sozialstruktureller Merkmale der Bevölkerung korrekt wiedergeben. Aufgrund des selektiven Ausfalls bestimmter Bevölkerungsgruppen kommt es bei Umfragedaten jedoch zu Verzerrungen, die für verschiedene Umfragen schon oft durch univariate Vergleiche mit amtlichen Daten nachgewiesen werden konnten. Nachgewiesen wurden insbesondere selektive Ausfälle bei kleinen Haushalten und bei Personen mit niedriger sozialer Schichtzugehörigkeit (sog. Mittelschichtbias). Für die Sozialforschungsumfrage ALLBUS konnten im Vergleich zum amtlichen Mikrozensus diese Abweichungen reproduziert werden. Die Verzerrung bei der Haushaltsgröße erweist sich als besonders folgenreich, weil sie eine personenrepräsentative Gewichtung der Haushaltsstichprobe verhindert. Im Kontext der sozialen Schicht konnte durch multivariate Analysen nachgewiesen werden, dass die Ausfälle vor allem als Effekt von Bildungsabschluss und Beteiligung am Erwerbsleben erklärbar sind. Der sogenannte Mittelschichtbias erweist sich dabei im wesentlichen als Bildungsbias. Bei Versuchen, mit Hilfe von Umfragedaten Merkmale der Haushaltsgröße, der sozialen Schichtzugehörigkeit oder der Beteiligung am Erwerbsleben zu beschreiben oder zu erklären, ist mit Verzerrungen zu rechnen},
  added-at = {2016-02-01T15:52:09.000+0100},
  author = {Hartmann, Peter H. and Schimpl-Neimanns, Bernhard},
  biburl = {http://www.bibsonomy.org/bibtex/211290444dc69e774b46c8ec48c533f51/gesis_surveydoc},
  interhash = {26acfe465052bcee71623440bbebeece},
  intrahash = {11290444dc69e774b46c8ec48c533f51},
  journal = {Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie},
  keywords = {ALLBUS input2014 1992 checked FDZ_ALLBUS article},
  note = {(ALLBUS)},
  pages = {315-340},
  privnote = {ALLBUS_ID=301},
  study = {ALLBUS (Mikrozensus)},
  timestamp = {2016-02-01T15:52:09.000+0100},
  title = {Sind Sozialstrukturanalysen mit Umfragedaten möglich? Analysen zur Repräsentativität einer Sozialforschungsumfrage},
  volume = 44,
  year = 1992
}

Downloads: 0