Sind Bundesverfassungsrichter ‚rationale Trottel’?. Hüller, T. Zeitschrift für Politikwissenschaft, 24. Jahrgang (2014)(Heft 1-2):5 – 28, 2014.
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Aus dem Lager der empirischen Rational-Choice-Forschung sind in den letzten Jahren zwei prominente politikwissenschaftliche Analysen des BVerfG entstanden: Darin behaupten die Autoren, Richter würden nicht allein nach der Maßgabe bestmöglicher Rechtsauslegung, sondern einerseits opportunistisch/populistisch agieren, indem sie den Schulterschluss mit der ‚öffentlichen Meinung’ suchen (Vanberg) und andererseits würden parteipolitische Vorstellungen die richterliche Spruchpraxis färben (Hönnige). Die Untersuchung zentraler theoretischer Überlegungen sowie der empirischen Daten dieser Arbeiten begründet erhebliche Zweifel an der Triftigkeit dieser provokativen Thesen. Beide Theoriekonstrukte sind in wichtigen Teilen inkonsistent. Die Empirie ist im Fall der Parteipolitikthese zu schwach und durch eine Vielzahl ungeklärter Rätsel behaftet, um für sich tragfähig zu sein. Im anderen Fall scheint der gefundene empirische Zusammenhang deutlich fester zu sein, lässt sich aber mit alternativen theoretischen Überlegungen besser erklären.

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