Zur Problematik des Thoracic Outlet-Syndroms. Mamoli, B. Journal für Neurologie Neurochirurgie und Psychiatrie, 9 (3),(2008):14–18, 2008.
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Kurzfassung: Das Thoracic Outlet-Syndrom (TOS) ist ein äußerst kontrovers diskutiertes Engpasssyndrom, das für ca. 4 % aller nichttraumatischen Paresen des Plexus brachialis verantwortlich ist [1]. Nach Wilbourn [2] wird zwischen einem neurogenen TOS (klassisches TOS) und einem fraglichen (disputed TOS) differenziert. Aus pathophysiologischer Sicht wird ein neurogenes (ca. 90 % aller TOS), ein arterielles und ein venöses TOS differenziert [3, 4]. Die einzelnen Formen können aufgrund unterschiedlicher Symptome gut voneinander abgegrenzt werden. Häufigste Ursachen sind abnorme anatomische Strukturen (fibröse Bänder etc.) oder über Jahre ausgeübte muskuläre Tätigkeiten (z. B. Sportler, Musiker). Zur Diagnose werden klinische, elektrophysiologische, radiologische und Neuroimaging-Verfahren herangezogen. Wenngleich die neuen Techniken wie MRT, MRA und Sonographie die diagnostische Sicherheit erhöht haben, ähnelt die Diagnose eines TOS einem Indizienprozess und erfordert eine sorgfältige Analyse aller Daten. Therapeutisch ist bis heute der Wert der konservativen Therapie nicht durch kontrollierte Studien belegt. Die Therapieansätze basieren auf pathophysiologischen Überlegungen. Während beim vaskulären TOS ein rasches chirurgisches Eingreifen erforderlich ist, sollte beim neurogenen TOS, außer bei Progredienz der Symptomatik, zunächst ein konservativer Therapieversuch unternommen werden

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