Empathie und deren neuronale Korrelate bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung. Preißler, S. Ph.D. Thesis, Humboldt-Universität zu Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II, Berlin, June, 2012. Accepted: 2017-06-18T11:32:31Z Publisher: Humboldt-Universität zu Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II
Empathie und deren neuronale Korrelate bei Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung [link]Paper  abstract   bibtex   
Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) ist eine schwere psychiatrische Störung, die durch tiefgreifende Probleme in Emotionsregulation und zwischenmenschlichen Beziehungen gekennzeichnet ist. Die gestörten Beziehungsmuster werden als ein Kernmerkmal von BPS betrachtet, obwohl die empirische Evidenz dafür weitestgehend fehlt. Bisherige Ergebnisse sind auf behavioraler und neuronaler Ebene bei BPS durch das häufig komorbide Auftreten einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) verzerrt. Eine vielversprechende Möglichkeit, die Beziehungsstörung von Patienten mit BPS näher zu untersuchen, bietet das multidimensionale Konzept der Empathie. Daher konzentriert sich die vorliegende Arbeit auf die Identifizierung behavioraler und neuronaler Korrelate kognitiver und emotionaler Empathie bei BPS Patienten und den Einfluss einer komorbiden PTBS auf diese. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit BPS Einschränkungen in beiden Facetten von Empathie zeigen, aber komorbide PTBS, intrusive Symptomatik und sexuelle Traumatisierung in der Vergangenheit mit schlechterer kognitiver Empathie einhergehen. Außerdem ist unter kognitiver Empathie die neuronale Aktivität im linken superior temporal Sulcus/Gyrus (STS/STG) bei BPS Patienten reduziert und mit der Ausprägung ihrer intrusiven Symptomatik assoziiert. Während emotionaler Empathie zeigen Patienten mit BPS im rechten insulären Kortex mehr Aktivität, die mit dem Hautleitwiderstand der BPS Patienten assoziiert ist. Die hier dargestellten Ergebnisse unterstützen ein Bild von BPS als eine Störung der emotionalen und kognitiven Empathie. Eine komorbid diagnostizierte PTBS scheint sich dabei zusätzlich verschlechternd auf die Fähigkeit zur kognitiven Empathie auszuwirken. Die veränderte Funktion von STS/STG und Insula könnte einen pathophysiologischen Vermittlungsmechanismus auf neuronaler Ebene für BPS darstellen, dabei scheinen die intrusiver Symptomatik und dem Grad der Erregung der Patienten eine wesentliche Rolle zu spielen.
@phdthesis{preisler_empathie_2012,
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	type = {Dissertation zur {Erlangung} des akademischen {Grades} doctor rerum naturalium ({Dr}. rer. nat.)  im {Fach} {Psychologie}},
	title = {Empathie und deren neuronale {Korrelate} bei {Patienten} mit {Borderline}-{Persönlichkeitsstörung}},
	copyright = {Namensnennung - Keine kommerzielle Nutzung - Keine Bearbeitung},
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	urldate = {2022-05-27},
	school = {Humboldt-Universität zu Berlin, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät II},
	author = {Preißler, Sandra},
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