Hypophyseninsuffizienz nach Schädel-Hirn-Trauma - Ein häufig unerkanntes Problem. Schneider, H. J., Schneider, M., Rosen, F. v., & Stalla, G. K. Deutsches Ärzteblatt, 101(11):437–43, 2004.
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Eine Hypophyseninsuffizienz wurde bis vor wenigen Jahren als seltene Komplikation eines Schädel-Hirn-Traumas (SHT) angesehen. Neuere Studien zeigen, dass hormonelle Störungen nach SHT mit einer Prävalenz von 30 bis 70 Prozent häufig sind. Diese werden jedoch aufgrund der unspezifischen Symptomatik und Verschleierung durch Folgeerscheinungen des SHT oft nicht erkannt. Die adäquate Diagnose und Therapie einer Hypophyseninsuffizienz ist jedoch wichtig, da hierdurch gegebenenfalls lebensbedrohliche Krisen vermieden werden können und eine Hormonsubstitution möglicherweise günstige Auswirkungen auf den Rehabilitationsverlauf nach SHT haben könnte. Retrospektive Untersuchungen haben gezeigt, dass die Diagnose einer posttraumatischen Hypophyseninsuffizienz oft erst Jahre bis Jahrzehnte nach dem Trauma erfolgt. Angesichts der hohen Prävalenz einer Hypophyseninsuffizienz nach SHT empfiehlt es sich, eine Testung der Hypophysenfunktion bei Patienten nach SHT durchzuführen und gegebenenfalls eine adäquate Substitutionstherapie einzuleiten.

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