Die Natur als Vorbild und Partner. Steup, L. Ph.D. Thesis, Technische Universität Berlin, Berlin, 2018.
Die Natur als Vorbild und Partner [link]Paper  abstract   bibtex   
Der menschliche Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde hat dramatische ökologische (und soziale) Folgen: Hierzu gehören der Klimawandel, der degradierte Zustand unserer Ökosysteme sowie der damit einhergehende hohe Verlust der Biodiversität. Trotz aller Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung konnte in diesen Bereichen bisher keine Trendwende erzielt werden. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) fordert daher eine „Große Transformation“ von Wirtschaft und Gesellschaft, die dazu führt, dass planetarische Grenzen dauerhaft eingehalten werden können. In unseren Städten treffen wirtschaftliche Aktivität, das Potenzial zur Entwicklung technischer und sozialer Innovationen sowie die Möglichkeit der ressourcenschonenden Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse auf einen hohen Ressourcenverbrauch und starke Pfadabhängigkeiten in den bestehenden Bau- und Infrastrukturen. Die Krise der Ökosysteme stellt daher eine Schlüsselherausforderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung dar. Die Arbeit widmet sich dem Potenzial von theoretischen Konzepten, die eine nachhaltige Entwicklung nach dem Vorbild der Natur erreichen wollen. Der Vergleich von dreizehn natur-inspirierten Strategien zeigt, dass sieben Strategien die Natur als Vorbild und Partner einer nachhaltigen Entwicklung betrachten: Cradle to Cradle, Permakultur, Regeneratives Design, Regenerative Stadt, Symbiosis in Development, Transition Towns sowie der niederländische Ansatz der Circular Economy verfolgen den Anspruch, Kreisläufe aus für Mensch und Umwelt unbedenklichen Stoffen aufzubauen und lokale Ökosysteme zu regenerieren. Ihrer Logik zufolge können aus dieser ökologischen Basis vielfältige soziale und wirtschaftliche Mehrwerte erzeugt werden (ökologie-basierte Nachhaltigkeitsstrategien). In den Niederlanden werden Cradle to Cradle, Symbiosis in Development und die Circular Economy bereits in der Quartiersentwicklung angewendet. Für den empirischen Teil der vorliegenden Arbeit wurden daher in drei Beispielprojekten, die sich jeweils auf unterschiedliche Theorien beziehen, insgesamt 16 Interviews mit den Planungsbeteiligten, der Kommune und den Nutzern geführt. Drei Themen werden in der Analyse behandelt: Das erste Thema vergleicht die untersuchten Strategien und Fallbeispiele mit den „Zielen nachhaltiger Stadtquartiersentwicklung“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), um hieraus Stärken und Schwächen abzuleiten. Das zweite Thema überprüft, inwieweit der Anspruch, unbedenkliche Stoffkreisläufe aufzubauen sowie die lokalen Ökosysteme zu regenerieren, in der Praxis eingelöst wurde und dazu beitragen konnte, soziale und wirtschaftliche Mehrwerte zu erzielen. Im dritten und letzten Analysekapitel wird die Transformationsleistung der Fallbeispiele anhand verschiedener Konzepte aus der Transformationsforschung eingeordnet. Insgesamt komme ich zu der Einschätzung, dass die transformativen Stärken der ökologie-basierten Nachhaltigkeitsstrategien einer integrierten nachhaltigen Quartiersentwicklung wichtige Impulse verleihen und ihre Schwächen durch eine hierfür sensibilisierte Planung ausgeglichen werden können. Hierzu werden am Ende der Arbeit Herausforderungen benannt, weiterer Forschungsbedarf skizziert und Handlungsansätze aufgezeigt.
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	address = {Berlin},
	type = {Dissertation},
	title = {Die {Natur} als {Vorbild} und {Partner}},
	url = {http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-7103},
	abstract = {Der menschliche Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde hat dramatische ökologische (und soziale) Folgen: Hierzu gehören der Klimawandel, der degradierte Zustand unserer Ökosysteme sowie der damit einhergehende hohe Verlust der Biodiversität. Trotz aller Bemühungen um eine nachhaltige Entwicklung konnte in diesen Bereichen bisher keine Trendwende erzielt werden. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) fordert daher eine „Große Transformation“ von Wirtschaft und Gesellschaft, die dazu führt, dass planetarische Grenzen dauerhaft eingehalten werden können. 
In unseren Städten treffen wirtschaftliche Aktivität, das Potenzial zur Entwicklung technischer und sozialer Innovationen sowie die Möglichkeit der ressourcenschonenden Befriedigung gesellschaftlicher Bedürfnisse auf einen hohen Ressourcenverbrauch und starke Pfadabhängigkeiten in den bestehenden Bau- und Infrastrukturen. Die Krise der Ökosysteme stellt daher eine Schlüsselherausforderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung dar. 
Die Arbeit widmet sich dem Potenzial von theoretischen Konzepten, die eine nachhaltige Entwicklung nach dem Vorbild der Natur erreichen wollen. Der Vergleich von dreizehn natur-inspirierten Strategien zeigt, dass sieben Strategien die Natur als Vorbild und Partner einer nachhaltigen Entwicklung betrachten: Cradle to Cradle, Permakultur, Regeneratives Design, Regenerative Stadt, Symbiosis in Development, Transition Towns sowie der niederländische Ansatz der Circular Economy verfolgen den Anspruch, Kreisläufe aus für Mensch und Umwelt unbedenklichen Stoffen aufzubauen und lokale Ökosysteme zu regenerieren. Ihrer Logik zufolge können aus dieser ökologischen Basis vielfältige soziale und wirtschaftliche Mehrwerte erzeugt werden (ökologie-basierte Nachhaltigkeitsstrategien). 
In den Niederlanden werden Cradle to Cradle, Symbiosis in Development und die Circular Economy bereits in der Quartiersentwicklung angewendet. Für den empirischen Teil der vorliegenden Arbeit wurden daher in drei Beispielprojekten, die sich jeweils auf unterschiedliche Theorien beziehen, insgesamt 16 Interviews mit den Planungsbeteiligten, der Kommune und den Nutzern geführt.  
Drei Themen werden in der Analyse behandelt: Das erste Thema vergleicht die untersuchten Strategien und Fallbeispiele mit den „Zielen nachhaltiger Stadtquartiersentwicklung“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), um hieraus Stärken und Schwächen abzuleiten.  Das zweite Thema überprüft, inwieweit der Anspruch, unbedenkliche Stoffkreisläufe aufzubauen sowie die lokalen Ökosysteme zu regenerieren, in der Praxis eingelöst wurde und dazu beitragen konnte, soziale und wirtschaftliche Mehrwerte zu erzielen. Im dritten und letzten Analysekapitel wird die Transformationsleistung der Fallbeispiele anhand verschiedener Konzepte aus der Transformationsforschung eingeordnet. 
Insgesamt komme ich zu der Einschätzung, dass die transformativen Stärken der ökologie-basierten Nachhaltigkeitsstrategien einer integrierten nachhaltigen Quartiersentwicklung wichtige Impulse verleihen und ihre Schwächen durch eine hierfür sensibilisierte Planung ausgeglichen werden können. Hierzu werden am Ende der Arbeit Herausforderungen benannt, weiterer Forschungsbedarf skizziert und Handlungsansätze aufgezeigt.},
	language = {de},
	urldate = {2018-11-21},
	school = {Technische Universität Berlin},
	author = {Steup, Lara},
	year = {2018}
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