Das Semantic Web als Giant Global Kontext?. Vogeler, G. In Meier-Vieracker, S., Viehhauser, G., & Sahle, P., editors, volume 14, pages 55–70. BoD, Norderstedt, 2020. ISSN: 2197-6945 Num Pages: 14
Das Semantic Web als Giant Global Kontext? [link]Paper  abstract   bibtex   
Unter dem Gesichtspunkt der „Rekontextualisierung“ erweist sich das Semantic Web als eine eigenartige textuelle Ausdrucksform, die als Prototyp einer digitalen Rekontextualisierung verstanden werden könnte: Es besteht konstitutiv aus Aussagen (Basisprinzip Triples), die über das Internet miteinander verknüpfbar sind (Basisprinzip IRI). Im Unterschied zum Hypertext sind die Aussagen aber hochgradig fragmentiert und formalisiert. Sie sind damit „digitaler“ als Hypertext, da sie weit stärker als dieser diskret konfiguriert sind. Zusätzlich sind sie einigen formallogischen Methoden zugänglich, welche die für einen Text notwendige Kohärenz erzeugen. Aus textlinguistischer Sicht könnte man also das Semantic Web nicht nur als „Giant Global Graph“ sondern auch als „Giant Global Text“ zu beschreiben versuchen. Damit wird der Begriff der Rekontextualisierung für die Verwendung des Semantic Web in den DH produktiv, weil er darauf hinweist, dass das Semantic Web nicht ohne menschliche Intervention Text produziert. Daraus ergibt sich aber auch eine »Unsichtbarkeit« des Semantic Web. Die Rekontextualisierung mit Methoden des Semantic Web kann deshalb auch darin bestehen, den „Giant Global Text“ mit jeweils neuen Paratexten zu versehen und so neue Rezeptionsformen zu ermöglichen.
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	urldate = {2021-12-30},
	publisher = {BoD},
	author = {Vogeler, Georg},
	editor = {Meier-Vieracker, Simon and Viehhauser, Gabriel and Sahle, Patrick},
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