Bedeutung und Qualität der Wissenschaftsberichterstattung in Schweizer Medien. Vogler, D. & Schäfer, M. S In Qualität der Medien. Schweiz ? Suisse ? Svizzera. Jahrbuch 2020, of Qualität der Medien, pages 77–87. Schwabe, Basel, October, 2020. Herausgegeben vom Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) im Auftrag der Kurt Imhof Stiftung für Medienqualität, Zürich
Bedeutung und Qualität der Wissenschaftsberichterstattung in Schweizer Medien [link]Paper  abstract   bibtex   
Wissenschaftliches Wissen prägt die heutige Gesellschaft mehr denn je. Für die Schweizer Bevölkerung sind journalistische Medien eine zentrale Quelle für Informationen über wissenschaftliche Themen. Trotz seiner wichtigen Funktion ist der Wissenschaftsjournalismus aber ein Nischenressort und befindet sich in der Krise. Er kämpft mit sinkenden Ressourcen und zunehmender Abhängigkeit von der PR von Wissenschaftsorganisationen. Doch bislang fehlen gattungsübergreifende, breit angelegte Untersuchungen zum Wissenschaftsjournalismus in der Schweiz. Diese Studie analysiert die Bedeutung und die Qualität der Wissenschaftsberichterstattung in Schweizer Medien der Gattungen Online, Presse, Radio und Fernsehen anhand von Qualitätsindikatoren dieses Jahrbuchs. Die Resultate zeigen, dass über alle Medientypen hinweg in rund 2% der Gesamtberichterstattung Wissenschaft zentral thematisiert wird. Dabei nehmen wissenschaftliche Themen in Onlinemedien einen höheren Anteil als in Presse und Rundfunk ein, wobei dieses Surplus oftmals mit Agenturmeldungen bestritten wird. Die zur Vermittlung von komplexen wissenschaftlichen Themen wichtige Einordnungsleistung nimmt über die Zeit stark ab. Klare Unterschiede existieren auf Ebene der Medientypen. Der öffentliche Rundfunk, die Sonntagszeitungen und Magazine sowie die Online- und Offlineausgaben der Abonnementszeitungen weisen die qualitativ hochwertigste Berichterstattung auf. Sie ist einordnend, sachlich und basiert überwiegend auf redaktionellen Eigenleistungen. Der öffentliche Rundfunk legt dabei einen Schwerpunkt auf regionale und nationale Perspektiven. Sonntagszeitungen und Magazine sind hingegen eher international orientiert und vergleichsweise meinungsbetont. Doch auch für Boulevard- und Pendlermedien sind wissenschaftliche Themen vor allem auf ihren Newssites von Bedeutung. Ihre Berichterstattung ist weniger einordnend und stark durch Agenturmeldungen geprägt. Aufgrund ihrer hohen Reichweite und ihres anders gelagerten Zielpublikums können diese Medien aber einen Beitrag zur Vermittlung von Wissenschaftsthemen an Bevölkerungssegmente leisten, die dafür keine hohe Affinität aufweisen.
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          number = {11},
           month = {October},
          author = {Daniel Vogler and Mike S Sch{\"a}fer},
          series = {Qualit{\"a}t der Medien},
            note = {Herausgegeben vom Forschungszentrum {\"O}ffentlichkeit und Gesellschaft (f{\"o}g) im Auftrag der Kurt Imhof Stiftung f{\"u}r Medienqualit{\"a}t, Z{\"u}rich},
       booktitle = {Qualit{\"a}t der Medien. Schweiz ? Suisse ? Svizzera. Jahrbuch 2020},
          editor = {Forschungszentrum {\"O}ffentlichkeit und Gesellschaft (f{\"o}g)},
           title = {Bedeutung und Qualit{\"a}t der Wissenschaftsberichterstattung in Schweizer Medien},
         address = {Basel},
       publisher = {Schwabe},
            year = {2020},
           pages = {77--87},
        language = {german},
             url = {https://doi.org/10.5167/uzh-197581},
            issn = {1664-4131},
            isbn = {978-3-7965-4291-6},
        abstract = {Wissenschaftliches Wissen pr{\"a}gt die heutige Gesellschaft mehr denn je. F{\"u}r die Schweizer Bev{\"o}lkerung sind journalistische Medien eine zentrale Quelle f{\"u}r Informationen {\"u}ber wissenschaftliche Themen. Trotz seiner wichtigen Funktion ist der Wissenschaftsjournalismus aber ein Nischenressort und befindet sich in der Krise. Er k{\"a}mpft mit sinkenden Ressourcen und zunehmender Abh{\"a}ngigkeit von der PR von Wissenschaftsorganisationen. Doch bislang fehlen gattungs{\"u}bergreifende, breit angelegte Untersuchungen zum Wissenschaftsjournalismus in der Schweiz. Diese Studie analysiert die Bedeutung und die Qualit{\"a}t der Wissenschaftsberichterstattung in Schweizer Medien der Gattungen Online, Presse, Radio und Fernsehen anhand von Qualit{\"a}tsindikatoren dieses Jahrbuchs. Die Resultate zeigen, dass {\"u}ber alle Medientypen hinweg in rund 2\% der Gesamtberichterstattung Wissenschaft zentral thematisiert wird. Dabei nehmen wissenschaftliche Themen in Onlinemedien einen h{\"o}heren Anteil als in Presse und Rundfunk ein, wobei dieses Surplus oftmals mit Agenturmeldungen bestritten wird. Die zur Vermittlung von komplexen wissenschaftlichen Themen wichtige Einordnungsleistung nimmt {\"u}ber die Zeit stark ab. Klare Unterschiede existieren auf Ebene der Medientypen. Der {\"o}ffentliche Rundfunk, die Sonntagszeitungen und Magazine sowie die Online- und Offlineausgaben der Abonnementszeitungen weisen die qualitativ hochwertigste Berichterstattung auf. Sie ist einordnend, sachlich und basiert {\"u}berwiegend auf redaktionellen Eigenleistungen. Der {\"o}ffentliche Rundfunk legt dabei einen Schwerpunkt auf regionale und nationale Perspektiven. Sonntagszeitungen und Magazine sind hingegen eher international orientiert und vergleichsweise meinungsbetont. Doch auch f{\"u}r Boulevard- und Pendlermedien sind wissenschaftliche Themen vor allem auf ihren Newssites von Bedeutung. Ihre Berichterstattung ist weniger einordnend und stark durch Agenturmeldungen gepr{\"a}gt. Aufgrund ihrer hohen Reichweite und ihres anders gelagerten Zielpublikums k{\"o}nnen diese Medien aber einen Beitrag zur Vermittlung von Wissenschaftsthemen an Bev{\"o}lkerungssegmente leisten, die daf{\"u}r keine hohe Affinit{\"a}t aufweisen.}
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